So hatte sich das Gabriele Rost-Brasholz gedacht. Drei Starts folgten drei Siegerehrungen bei den Deutschen Meisterschaften der Senioren-Leichtathleten in Mönchengladbach. Die 72-jährige Mittel- und Langstreckenläuferin der LG Bremen-Nord gewann am Niederrhein zweimal Gold und einmal Silber. Ebenfalls Silber errang Inga Reschke im Diskuswurf.
Gleich am ersten Tag der Titelkämpfe im Grenzlandstadion von Mönchengladbach lief Gabriele Rost-Brasholz über 800 Meter der Konkurrenz in ihrer Altersklasse W70 auf und davon und distanzierte in 3:33,54 Minuten über die zwei Stadionrunden Brigitte Nittel (SV Kirchzarten, 3:39,29) und Marion Rother (LSF Münster, 3:43,43) um Längen. Im zweiten Rennen des Tages über 5000 Meter lag nur Ausnahmekönnerin Marianne Spronk (Turn- und Spielvereinigung Weeze 1910/19) in 23:17,21 Minuten vor der Nordbremerin, die 26:45,79 Minuten für die zwölfeinhalb Runden bei sengender Hitze benötigte. Über 1500 Meter am Folgetag wiederholte Gabriele Rost-Brasholz dann den Zieleinlauf des 800-Meter-Rennens, sie gewann in sehr guten 7:13,13 Minuten vor Nittel (7:21,76) und Rother (7:24,46) ihre zweite Goldmedaille und dritte DM-Plakette insgesamt. Gabriele Rost-Brasholz wird nun als nächstes Anfang September die Farben der LG Bremen-Nord und des Deutschen Leichtathletik-Verbandes bei den 16. Senioren-Weltmeisterschaften im spanischen Málaga über diverse Laufdistanzen vertreten.
Trotz ihrer verpassten Titelverteidigung war Diskuswerferin Inga Reschke mit ihrem Auftritt in Mönchengladbach in ihrem letzten Jahr in der Klasse W35 zufrieden. "Beim Einwerfen hatte ich diesmal schon technische Probleme, die ich leider auch nicht während des Wettkampfes ausbessern konnte", bilanzierte die 38-jährige Nordbremerin. "Somit habe ich mich über meinen letzten Wurf von 44,46 Metern sehr gefreut, da auch dieser Wurf technisch unsauber war und dennoch auf eine 44er-Weite geflogen ist", so Inga Reschke weiter. Mit der ehemaligen hessischen U23-Europameisterin von 2005 und EM-Siebten von 2010, Sabine Rumpf von der LSG Goldener Grund Selters/Ts., hatte die LG Nordlerin diesmal eine unschlagbare Konkurrentin im Feld, die die Ein-Kilo-Scheibe auf 53,04 Meter schleuderte.
Ihr DM-Debüt feierte ebenfalls in der Altersklasse W35 Klara Zidlicky. Über 800 Meter verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung um rund zwei Sekunden auf 2:31,23 Minuten und wurde Elfte in einem insgesamt hochklassigen Feld. Am Folgetag steckte der jungen LGN-Athletin dieses Rennen noch etwas in den Knochen, so dass Klara Zidlicky über 1500 Meter in 5:20,12 Minuten leicht hinter ihren eigenen Erwartungen zurückblieb. Dennoch reichte diese Leistung zu Platz acht. Mit dem gleichen Resultat beendete Anke Walter den Hammerwurf der W55. 31,41 Meter waren rund zwei Meter weniger als erwartet, wodurch sich einige Konkurrentinnen vor die Nordbremerin schoben. Mit einer 33er-Weite wäre der angestrebte fünfte Platz machbar gewesen.
Bronze liegen ließ Marc Gogol im Hochsprung der M45. Mit seiner Leistung von den Norddeutschen Meisterschaften, wo er zwei Wochen zuvor den Titel gewann, hätte der Nordbremer Rang drei erreichen können. Wie von ihm vorhergesagt, reichten 1,69 Meter zu einer Medaille, Marc Gogol blieb jedoch bei 1,66 Metern hängen. Im Dreisprung gelang ihm die Saisonbestweite von 10,74 Meter, beide Resultate bedeuteten am Ende jeweils Platz fünf.
Fotos: LGN-Gruppe v.l.n.r.: Klara Zidlicky, Marc Gogol, Gabriele Rost-Brasholz, Anke Walter; Inga Reschke beim Wurf