Leichtathletikgemeinschaft Bremen-Nord e. V.

Kleinere Teilnehmerfelder aber Topzeiten der Sieger und gute Stimmung im Feld der Läuferinnen und Läufer: Nach zweijähriger Pause ist der Neustart des StarkeBäcker-Halbmarathons gelungen. Nach den schleppend eingegangenen Voranmeldungen fanden sich inklusive Nachmeldungen immerhin 125 Aktive zu den drei Laufstarts am Sonntagmorgen am Grambker Sportparksee ein. Der Veranstalter LG Bremen-Nord bot allen Teilnehmern den bekannten Service: Viele Pokale und Siegerpreise, sechs Verpflegungsstellen auf der Strecke, kostenlosen Kuchen und Kaffee sowie Wasser und alkoholfreies Bier im Ziel.

In diesen Rahmen und bei angenehmen morgendlichen Lauftemperaturen unter 20 Grad nutzten die Läuferinnen und Läufer die guten Bedingungen auf der flachen Strecke entlang der Lesum und der Weser für schnelle Zeiten. Das sportliche Hauptaugenmerk lag eindeutig auf dem neuen Aushängeschild der LG Bremen-Nord: Filimon Gezae machte seine Ankündigung wahr und blieb auf der Halbmarathonstrecke über 21,1 Kilometer unter 68 Minuten. Drei Wochen vor seinem Start im Elitefeld des Berlin-Marathon absolvierte Filimon Gezae die halbe Distanz genau nach Plan. Vom Start weg setzte er sich von den anderen Topläufern ab und baute seinen Vorsprung hinter dem Führungsfahrrad auf der Wendepunktstrecke kontinuierlich aus. Nach 1:07:25 Stunden löste er im Ziel seine Endzeit aus. Dabei erklärte er später, dass er unmittelbar vor dem Start kein so gutes Gefühl gehabt habe: „Ich war ein bisschen müde. Ich hoffe, dass dies bei meinem nächsten Wettkampf nicht so ist.“ Mit Kilometerzeiten von 3:08 Minuten auf dem Hinweg und unter 3:20 Minuten auf dem Rückweg bei leichtem Gegenwind zeigte er allerdings keinerlei Ausdauerschwäche. Mit Abstand, aber ebenfalls noch mit sehr starken Zeiten für die 21,1 Kilometer, erreichten der vereinslose Ilja Rukin in 1:14:37 und Sebastian Kohlwes vom SV Werder in 1:16:11 Stunden das Ziel. Für den mehrfachen Bremen-Marathon-Sieger Oliver Sebrantke von der LC Hansa Stuhr blieb nach 1:20:44 Stunden sogar nur Platz vier.

Bei den Frauen holte sich Naike Eisele vom Lauftreff des TV Schwanewede den Halbmarathon-Sieg. In 1:43:06 Stunden setzte sie sich gegenüber Kirsten Trede (1:43:50) von Let’s Run Bremen durch. Naike Eisele hatte dabei im Ziel noch so viel Tempo, dass sie vom Helfer gestoppt werden musste, damit sie mit dem Transponder am Handgelenk noch ihre Siegerzeit für die Zeitnahme auslöste. „Die Strecke ist toll, es war sonnig und eine gute Stimmung unter den Läufern“, freute sich die Schwanewederin im Ziel und vergaß, dass sie eigentlich eine noch viel schnellere Zeit anvisiert hatte.

Schnelle Siegerzeiten wurden auch im Edeka-Damerow-Lauf über zehn Kilometer gestoppt. Hier ging der Sieg bei den Männern an Leonard Maisch vom ATS Buntentor mit persönlicher Bestleistung von 33:29 Minuten. Frank Themsen von der LG Bremen-Nord blieb mit deutlichem Rückstand von 37:59 Minuten der zweite Platz. Der Nordbremer hatte aber auch das Handicap, als Helfer bereits am frühen Morgen den Start- und Zielbereich mit aufgebaut zu haben. 

Dafür blieb der erste Platz bei den Frauen durch Jule Prins bei der LG Bremen-Nord. Der Neuzugang lief die zehn Kilometer in sehr starken 38:51 Minuten, begleitet durch ihren Mann, und damit auch schneller als alle weiteren männlichen Starter. Jule und Marc Prins sind vor einem Jahr aus der Eifel nach Elsfleth gezogen und haben sich jetzt der LG Bremen-Nord angeschlossen. Für beide sind die Läufe jedoch reines Training für ihren eigentlichen Sport, dem sogenannten Zug-Hundesport. Hierbei werden die Teilnehmer von ihrem Hund über fünf Kilometer zu schnellen Zeiten gezogen. Jule und auch Marc Prins gehören hierbei zur europäischen Spitze und verstärken bei ihren Trainingsläufen ohne Hunde zukünftig die Nordbremer Laufgruppe.

Waltraud Bayer, mit 83 Jahren älteste Teilnehmerin, erreichte nach 1:10:19 Stunden unter dem Applaus der Zuschauer das Ziel. Die Ausdauerathletin von der LG Bremen-Nord zeigte damit vor dem Start der von ihr betreuten AOK-Laufserie am kommenden Donnerstag, dass sie allen Laufanfängern ein echtes Vorbild ist.

Fest in der Hand der Nordbremer Läufer war die Fünf-Kilometer-Konkurrenz. Lars Sonnberg siegte in 18:17 Minuten vor Manuel Siebert (18:34) und Martin Petzold (18:55, DLRG Ortsgruppe Schwanewede). Bei den Frauen ging der Sieg über die kürzeste Strecke des Tages an die vereinslose Ulrike Busse (21:28) vor Janina Beck (23:01) vom SV Werder. 

Spannend bis zuletzt verliefen auch die Siegerehrungen am Sportparksee. Nach den Ehrungen der erstplatzierten Frauen und Männer sowie allen Altersklassensiegerinnen und -siegern stand die Ehrung der größten Läufergruppe an. Erst nach mehrmaligem Durchzählen der Zieleinläufer stand fest, dass die Gruppe von Let’s Run Bremen vor dem LT TV Schwanewede lag. Unter dem Jubel aller Gruppen wurden die Präsente für jedes Vereinsmitglied überreicht. Ein gelungener Abschluss des StarkeBäcker-Halbmarathons – und zugleich Werbung und Ansporn für eine 24. Auflage im Jahr 2023.

Autor: Matthias Thode (Weser Kurier / Die Norddeutsche)

Auch mit fast 83 Jahren immer ein Vorbild - Waltraud Bayer (Foto: Peter Helms)

 

 

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