Alle drei Aktiven der LG Bremen-Nord, die die weite Reise zu den Deutschen Senioren-Meisterschaften der Leichtathleten auf sich genommen hatten, holten in Erding bei München bei allen ihren Starts Medaillen. Dreimal Gold gab es für Gabriele Rost-Brasholz, einen DM-Titel für Marc Gogol und zusätzlich Silber für Urte Zinke.
Gabriele Rost-Brasholz eröffnete die nationalen Titelkämpfe im Sepp-Brenninger-Stadion mit einem gelungenen Endspurt über 800 Meter der Altersklasse W75 und schlug damit ihre Konkurrentin Brigitte Nittel (SV Kirchzarten) in 3:49,91 zu 3:53,43 Minuten. Während die LG Nordlerin später über 400 Meter in 105,11 Sekunden konkurrenzlos ihren zweiten Titel holte, sicherte sie sich am zweiten DM-Tag über 1500 Meter in 7:40,13 Minuten mit einem Start-Ziel-Sieg die Goldmedaille. Insgesamt waren die Zeiten der Nordbremerin durchweg etwas schwächer als noch zwei Wochen zuvor bei den norddeutschen Meisterschaften in der Nähe von Berlin, doch dürfte dies den kalten Temperaturen um neun Grad und dem ständigen Regen geschuldet gewesen sein.
Die Kälte konnte Urte Zinke im Hammerwurf der Altersklasse W60 nichts anhaben. Ihr am Vorabend ausgetüftelter Plan, alles in den ersten Versuch zu legen, ging voll auf. Bei noch trockenem Ring warf sie den Drei-Kilo-Hammer gleich auf 33,21 Meter, gleichbedeutend mit einem neuen Bremer Landesrekord in dieser Altersklasse. Lediglich die neue Titelträgerin und Favoritin, Luzia Burgbacher (LT Furtwangen), konnte Urte Zinke im letzten Versuch mit 35,39 Metern distanzieren, die LGN-Athletin freute sich nach dem DM-Titel im März bei den Winterwurf-Meisterschaften nun aber mächtig über die Silbermedaille. „Alles richtig gemacht“, lautete ihr umfassender Kommentar zum Wettkampfverlauf.
Mit den Höhen und Tiefen des Hochsprungwettbewerbs in der Altersklasse M50 kam überraschender Weise Marc Gogol am besten zurecht. In der Setzliste auf Rang vier liegend, steuerte der LGN-Athlet nach einem Fehlversuch bei 1,59 Metern eben diesen Platz zunächst auch auf der blauen, nassen Tartanbahn in Erding an. Aber dort, wo während der EM in München noch die deutschen Spitzenathleten ihr Quartier hatten, und unter den Augen vom Vater des Vize-Europameisters Tobias Poyte als Kampfrichter, wendete sich das Blatt noch zugunsten des aktuellen norddeutschen Meisters. Marc Gogol meisterte die 1,59 Meter im zweiten Versuch, ebenso wie die nächstfolgende Höhe von 1,62 Metern und stand am Ende ganz oben auf dem Siegertreppchen. Der Konkurrenz ging nämlich zwischenzeitlich irgendwie die Luft aus. „Ich habe nicht damit gerechnet und verdanke meinen ersten DM-Titel überhaupt sicherlich auch ein wenig den witterungsbedingten Umständen“, kommentierte Marc Gogol. „Ich konnte meine Höhen wenigstens einigermaßen abrufen, die anderen kamen gar nicht richtig auf Touren bei der Kälte und dem Wind.“ Zum Saisonabschluss geht es für die Nordbremer Senioren-Leichtathleten nun am ersten Oktober-Wochenende noch nach Zeven, wo die Bremer und niedersächsischen Landesmeisterschaften ausgetragen werden.