Leichtathletikgemeinschaft Bremen-Nord e. V.

Beim 34. Vegesacker Citylauf gingen die Siegesserien von Anita Cordes und Brhane Tsegay unerwartet zu Ende. Mit den nachgemeldeten Alina Reich und Sebastian Kohlwes trugen sich zwei Neue in die Siegerliste des Hauptrennens, den EC Heidlerchenstraßen-Lauf über 10 Kilometer, ein. Bei lockerer Bewölkung und Temperaturen an die 20 Grad bestätigte sich somit die Vermutung von Organisator Torsten Naue, dass bei gutem Laufwetter noch weitere schnelle Läufer den Weg nach Vegesack finden könnten.

Nach dem Sebastian Kohlwes vor Ort seine Nachmeldung abgab, war für die anderen Teilnehmer über die vier City-Runden klar, der Sieg geht nur über den Langstreckler der LC Hansa Stuhr. Sebastian Kohlwes setzte sich nach dem gemeinsamen Start der 5- und 10-Kilometer-Läufer in der Reeder-Bischoff-Straße auch direkt an die Spitze. Nach einer sehr schnellen Auftaktrunde in 7:17 Minuten für die 2,5 Kilometer war die Vorentscheidung bereits gefallen. Dagegen konnten auch der couragierte Filimon Gezae im Trikot von der LG Bremen-Nord sowie Brhane Tsegay von der SG akquinet Lemwerder nichts ausrichten. Der Sieger der letzten drei Jahre bekam von seinem Coach Karl Spieler vor dem Rennen zwar noch den Hinweis vorne dranzubleiben, aber das Tempo war einfach zu hoch. Mit der Topzeit von 30:39 Minuten erzielte Sebastian Kohlwes ohne vorherige Streckenkenntnis die beste 10-Kilometer-Zeit in Vegesack seit 25 Jahren. „Die Runde ist anstrengend, an den Stufen geht es schon ziemlich hoch. Es ist aber schön zu laufen durch die engen Gassen und auch an der Weser längs, es ist sehr familiär hier“, lobte Sebastian Kohlwes den Lauf bei seiner Premiere in Vegesack. Nach diesem erfolgreichen letzten Test vor dem internationalen Halbmarathon-Lauf in Berlin am nächsten Wochenende ist für Kohles das Ziel klar: „Eine Zeit unter 67 Minuten.“ Hinter dem Spitzenläufer aus Stuhr kam Filimon Gezae mit der ebenfalls noch starken Zeit von 32:47 Minuten auf den zweiten Platz. Für Brhane Tsegay blieb in 33:43 Minuten diesmal der dritte Platz auf dem Podium über. Moritz Bätge, der zweite Nordbremer, folgte auf den vierten Platz mit der Laufzeit von 34:05 Minuten.

Bei den Frauen gingen die ersten beiden Plätze im Hauptrennen an nachgemeldete Läuferinnen. Alina Reich aus Ritterhude startete erstmals über die vollen vier Cityrunden. Mit 40:14 Minuten setzte sie sich deutlich gegen Deike Burkhardt (42:25 Min.) aus Westerstede durch. Die Siegerin der letzten vier Jahre Anita Cordes von der SG akquinet Lemwerder musste sich diesmal, ausgerechnet an ihrem 42. Geburtstag, geschlagen geben. „Es war klar, dass die Serie irgendwann ein Ende hat“, nahm Anita Cordes ihren dritten Gesamtplatz (43:19 Min.) gelassen hin. Vierte wurde Maren Punke (46:23 Min.) von der LG Bremen-Nord. Über die fünf Kilometer sorgten Christian Pundt und seine Söhne Paul und Eddie für ein Novum. Gleich die ersten drei Gesamtplätze im Optik-Pieke-Lauf blieben in der Familie. Paul Pundt setzte sich mit 17:26 Minuten im internen Dreikampf gegen sein Christian und sein Bruder Eddie (beide 17:53 Min.) durch. Den Erfolg für die LG Bremen-Nord komplettierte der Jugendliche Moritz Marciniak (18:10 Min.) auf Platz vier.

In der Frauenklasse über zwei Cityrunden ging der Sieg durch Klara Zidlicky (20:19 Min.) ebenfalls an die LG Bremen-Nord. Ihre Vereinskollegin Maren Huckschlag kam als Gesamtvierte auf eine Zeit von 23:10 Minuten vor Bente Hoffmann (23:54 Min.) von der SG Marßel. Eine eindrucksvolle Leistung zeigte der schnellste Nachwuchsläufer Peter Rothaupt vom TV Schwanewede im Schülerrennen über die Cityrunde. Auf den 2,5 Kilometern lief er mit seiner Siegeszeit von 8:27 Minuten einen Vorsprung von 1:32 Minuten heraus. Deutlich enger war es bei den Schülerinnen. Michelle Schlegel von der SG Marßel lag nach 10:40 Minuten Laufzeit 18 Sekunden vor Deborah Ezuruike von der LG Bremen-Nord.

Von den 16 Pokalen für die Gewinner der einzelnen Schülerklassen gingen sechs an die SG Marßel und vier an die LG Bremen-Nord. Besonders flink war die Marßelerinnen Jonna Breternitz bei den Neunjährigen mit der Laufzeit von 11:13 Minuten. Von den jungen LG Nordlern glänzte Malte Janßen-Weets mit 10:48 Minuten bei seinem Sieg in der M12. Bei den erstmals mit einer großen Gruppe in Vegesack am Start gegangenen Schülern des Blumenthaler TV waren Justus Nordenholz (10:58 Min.) und Marcel Makurat (10:59) als Zweiter und Dritter bei den Elfjährigen die Schnellsten. Nach über 80 erfolgten Nachmeldungen verzeichnete der 34. Vegesacker Citylauf mit insgesamt 275 kleinen und großen Läufern wieder steigende Teilnehmerzahlen. Dies galt auch für den Krümellauf über 400 Metern mit 25 Kindern. Mit Startnummern auf dem T-Shirts, den Führungsfahrrädern voraus durch die Fußgängerzone, dem Durchlauf durch das große Zieltor und der Siegerehrung mit Medaille und Urkunde durften sich alle Kinder vom dritten bis zum siebten Lebensjahr wie die großen Sieger fühlen.

Während sich die Teilnehmer über das schöne Läuferwetter freuten und die Veranstaltung lobten und die Organisatoren sich über die vielen Läufer und schnelle Siegerzeiten freuten, gab es auf der Strecke dennoch einen Grund zum Klagen. Stefan Ziegler, der zusammen mit Lutz Beyer auf dem Rad die Läuferfelder anführte, beklagte das Verhalten einiger Leute in Vegesack. „Einige stellten sich uns sogar absichtlich in den Weg“, war Stefan Ziegler verärgert. Torsten Naue, Mitorganisator und Teilnehmer seit 34 Jahren schilderte es ähnlich: „Die Leute nahmen keine Rücksicht auf die Läufer. So eine Ignoranz gab es früher nicht, da blieben noch viele stehen, klatschten und feuerten uns an.“ Für Adolf Weigelt aus der Altersklasse M 80 ging der Sturz über einen Jungen zum Glück glimpflich aus. Nach über 69 Minuten erreichte er weitgehend unversehrt das Ziel auf dem Botschafter-Duckwitz-Platz.

Autor: Matthias Thode

 

 

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